Sonntag, 7. März 2010

Wochenende mit den Eltern

Nachdem meine Eltern Freitag extra angereist waren um sich von mir die Stadt die ich so sehr liebe ein wenig zeigen zu lassen waren wir Samstag zuerst mal in St. Pauls Cathedrale. Da war ich, obwohl ich ja schon vier mal hier war vorher auch nochnie.
St. Pauls Cathedrale in ihrer heutigen Form entstand nach dem Great Fire of London 1666, nachdem die andere im Great Fire abgebrannt war.
Im inneren der Kathedrale darf man leider keine Fotos machen. Ich hätte euch sehr gerne die wunderschönen Mosaike gezeigt. Jedes der Mosaiksteinchen ist in einem anderen Winkel aufgeklebt, so dass es funkelt und glitzert egal von wo man es betrachtet. Die Mosaike wurden zur Zeit Königin Viktorias angebracht, weil ihr, wie der Wachmann sagte, die Kathedrale einfach zu langweilig war. Natürlich waren wir auch oben auf der Whisper Gallery, wo man angeblich das Flüstern des anderen über den Querschnitt der Kuppel hinweg hören kann. Leider war nichts mit Flüstern weil einfach viel zu viel Touristen unterwegs waren.
Sowieso erstaunlich das um diese Jahreszeit schon wieder so viele Touristen untwegs sind, die natürlich immer da stehen wo sie am meisten im Weg sind für die übrige Bevölkerung ;).
Über die Millenium Bridge gings auf die andere Seite zum Tate Modern.
Das Tate Modern befindet sich in einer alten Fabrik. Der Glasbau oben wurde angebaut, und das Gebäude entkernt. Darin befindet sich nun die Sammlung der Modernen Kunst, die das Tate Britain ergänzt. Moderne Kunst ist ja bekanntlich geschmackssache. Aber manche Dinge waren echt interessant und sogar schön. Zum Beispiel der Raum zum Kunstsonderprojekt "No Ghost, Just a Shell." Das die Hauptfigur aus "Ghost without A Shell" immer neu in Szene setzt. Wirklich sehr kreative Ansätze. Kann ich nur weiterempfehlen.
Was mir aber bei weitem am besten gefallen hat war ein Bild von Salvadore Dali.
Weiter gings vom Tate Modern und Globe zu Fuß zur Tower. Das ist der "Narcissus" von Dalí. Leider kommt das Bild gedruckt bei weitem nicht so raus wie wenn man davor steht. Die Farben Leuchten regelrecht und die Details sind überwältigend. Falls ich mal die Chance habt schaut es euch an.
Vom Tate Modern ging es dann an der City Hall (Osterei) zur Tower Bridge, wo wir uns die Tower Bridge Expedition oben in der Brücke anschauten. Ich will mir nicht vorstellen wie es früher da gezogen hat ohne die Doppelverglasung. Es war so noch kalt genug. Apropo kalt, es war unglaublich kalt. Zwar sonnig, aber mit Wind. Man war einfach immer durchgefroren wenn mans ich draußen bewegte, egal wie viele schichten man anzog.
Tower Bridge ist ja bekanntlich die größte Zugbrücke der Welt. Leider hab ich sie noch nie geöffnet gesehen. Ich glaube persönlich auch, dass das gar nicht mehr so oft passiert. Höchstens mal wenn ein großes Kreuzfahrtschiff wie die Queen Mary nach London kommt. Auf jeden Fall ist die Brücke überaus beeindrucken. Man glaubt gar nicht, wenn man sie so anschaut, wieviel Stahl da drin steckt.
Auf jeden Fall wurde sie damals gebaut, weil London Bridge alleine die ganzen Menschenmassen nicht mehr tragen konnte. Unvorstellbar welche Umwege man vor dem Bau der London Bridge teilweise machen musste. Heute gibt es ja jede Menge Brücken für Züge, Autos und Fußgänger.
Von der Tower Bridge ging es dann rüber auf die andere Themseseite, auf der der Tower und die City of London zu finden sind. Im Hintergrund sieht man den Tower und links davon The Gurken. Das ist das Hochhaus das aussieht wie ein Tannenzapfen/eine Gurke. Von den den Londonern wird sie nur sarkastisch The Gurken genannt, wie sie auch das Lloyds Building in The Refinary nennen, die Raffinerie. Sieht ja auch häßlich aus das Ding ;)
Über die Themse ging es dann nach Westminster zurück, wovon ich diesmal kein Bild gemacht habe, weil ich ja im letzten Sommer schon so viele davon gemacht habe. Wens trotdem interessiert den verweise ich auf mein Fotoalbum im Studivz. Damit ging der Tag dann auch langsam zu Ende. Was meine Füße ganz gut fanden und ich glaube die meiner Eltern auch.




Der nächste Tag begann in der Brick Lane.
Brick Lane, im Herzen des East Ends und grade um die Ecke von meiner Unterkunft ist sowas wie der Basar von London. Hier gibt es alles was man so braucht, oder auch nicht. Vor allem gibt es aber verschiedenste Speißen aus den Ländern aus denen die Einwanderer nach London strömen. Das gibt der Straße einen ständig wechselnden exotischen Geruch. Was es außerdem noch in Massen gibt sind unglaublich tolle (Vintage) Klamotten, bei denen ich auch gleich mal zu geschlagen habe. Wenn ich hier wohnen würde wäre diese Straße (zusammen mit Primark) glaube ich mein Ruin...
Aber es gibt dort auch (gestohlene) Fahrräder und Handys, Taschen, Schuhe, Bohrmaschinen, Putzmittel etc. Alles was man eben so im Leben braucht. Definitiv eine Reise wert.






Den Abschluss haben Mama und ich dann im Coven Garden gemacht während mein Vater noch durch die Stadt geflitzt ist (in einem wahnsinnstempo) um Buckingham Palace und Picadilly Circus anzuschauen.

Covent Garden war früher der Obst und Gemüsemarkt von London. Heute beherbergen die kleinen Lädchen verschiedenste Spezialistätenläden und Restaurants. Hier habe ich auch das erste Mal das neue Lieblingsessen der Engländer gegessen: Chicken Tikka Masala. Muss ja schon sagen, ganz schön scharf das Zeug. Aber auch total lecker, wenn das brennen erstmal weniger geworden ist. Besser als Englisches essen ist es alle mal.
Während dem Essen wurde ich von einem sehr guten Streichquintett unterhalten, die vermutlich von einer der vielen Londoner Musikschulen kamen. Die konnten, spielen, tanzen und singen, und das gleichzeitig. Und die Qualität der Musik war besser als man sie manchmal in Deutschland für viel Geld geboten bekommt.





Hier noch ein Bild von meiner Mutter vor einem der kleinen Lädchen in Coven Garden.
Von Papa hab ich kein Bild, der ist ja immer davon gerannt ;)


















Zum Abschluss noch etwas zum schmunzeln.

Leider hab ich kein Bild von dem Pubschild gemacht auf dem mit Kreide geschrieben stand: if you can read this, it stopped raining. Haha, ich liebe den Englischen Humor :D (Es hat die ganze Woche noch nich geregnet)
Alles in allem war das ein anstrengendes aber dennoch (meistens) schönes Wochenende. Und auch wenn meine Eltern wohl keine Großstadtfans werden haben sie jetzt wenigstens gesehen das ich hier gut lebe. Und sie haben mir 5 Kilo Verplegung mitgebracht (danke nochmal dafür) der großteil davon Schokolade, den ich jetzt gleich mit Arno und Desiree teilen werde.





Also, auf bald
Eure Jennifer

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen