Donnerstag, 1. April 2010

Spring in London - Frühlingserwachen

Liebe alle,
zum Abschluss hat es also doch noch geklappt, der Frühling ist auch in London erwacht und lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte. Ich habe leider erst heute eine sehr nette junge Frau kennen gelernt die schon ne Weile neben mir gewohnt hat und wir haben den ganzen Tag zusammen London angeschaut. Wir hatten anfangs unglaubliches Glück mit dem Wetter und haben deshalb die Gelegenheit gehabt ein paar spektakuläre Bilder im St. James Park zu machen der zwischen Buckingham Palace und Whitehall liegt. Dann waren wir nochmal in Westminster, von dort aus gings über Westminster Bridge zur South Bank wo wir bei Wagamama zu Mittag gegessen haben. Von dort aus gings über die Charing Cross Brücke (heißt die so?) Richtung Trafalgar Square. Dort haben wir einen Regenstop im Waterstones gemacht. Insgesamt sind wir aber nur dreimal nass geworden heute. Immerhin. Über Picadilly gings zur Regents Street wo wir uns zur Krönung des Tages ein Stück Käsekuchen im National Geographics Café gegönnt haben. Jetzt lass ich einfach noch ein paar Bilder sprechen und danach findet ihr noch, was ich hier gelernt habe in der Zeit wo ich hier war:
























Ich habe in London gelernt:
- das jeder ersetzbar ist, aber das macht die Leute flexibler als in Deutschland.
- das London nicht auf einen wartet, entweder man hält Schritt oder man hat hier nichts verloren
- das mostly cloudy bedeutet das man nicht mehr als dreimal pro Tag nass wird.
- und das die Sonne manchmal Tränen lacht über den Wetterbericht...
- das Chicken Tikka zu Recht das neue Lieblingsessen der Engländer ist.
- das London herrlich vielfältig ist.
- das die Engländer wissen wie man richtig Streikt.
- das Bibliotheken hier Hochsicherheitstrakte für Bücher sind.
- das es nie verkehrt ist gut angezogen zu sein.
- das man aber auch genauso gut überall in der verratzten Jogginghose hingehen kann.
- das Deutschland noch lernen muss wie man Kulturgut richtig zugänglich macht (freier Eintritt in alle Museen)
- das Frühling auch in der Großstadt zauberhaft ist, vor allem in einer mit so vielen Parks.
- das man durchaus gutes convinience food produzieren kann (man kriegt hier alles fertig, und meistens ist es sehr lecker und ohne Zusatzstoffe)
- das man immer gute Schuhe anziehen sollte.
- das man kein Fitnessstudio mehr braucht bei den Strecken die man hier läuft.
- das man auch hier beobachtet das der Trend vom Auto zum Fahrrad geht, oder zum Motorrad um den Mörderstaus Herr zu werden.
- Das olympische Spiele gut für die Infrastruktur sind.
- Das selbst die Berliner London schöner finden ;)

Und das wars schon wieder.
Eure Jennifer

Montag, 29. März 2010

Concerning Hobbits

Hallo Ihr Lieben,
nachdem mich schon die ersten Beschwerden erreicht haben blog ich mal wieder was. Für alle die dies nicht wissen, ich bin Student, ich hab viel zu tun, ich saß gestern bis um 12 Uhr nachts noch an meiner Hausarbeit. Hausarbeiten sind wichtiger als Blogeinträge. Aber Blogeinträge kann man ja nachholen, also hier ist er:Wie einige evtl. mitbekommen haben war ich am Freitag in Cambridge am St. Johns College um mir die Discussion über "Writing World History" mit Sir Chris Bayly und Prof. Dr. Jürgen Osterhammel anzuhören. Das war schon ein echtes Highlight, da es sehr unwahrscheinlich ist, dass man die beiden jemals wieder zu diesem Thema zusammen einen Vortrag halten sieht. Für alle die nicht dabei sein konnten: die ganze Sache wurde gefilmt, ich gehe also davon aus das sie irgendwann als Podcast erhältlich sein wird. Ja Cambridge ist so modern und hat Podcasts. Da könnte sich Konstanz gerne eine Scheibe davon abschneiden. Der Vortrag war auf jeden Fall sehr unterhaltsam und aufschlussreich. Das war dann aber fast schon das Highlight für Freitag. Cambridge an sich hat eigentlich nichts zu bieten außer Kirchen, Colleges und Shopping Mals. Ja, ich bin natürlich in einer Shopping Mal gelandet. Und ich war im größten Primark den ich je gesehen hatte. Aber gefunden hab ich nicht wirklich was. Die Trends diesen Sommer sind einfach scheußlich. Blümchen und Sailor Look. Wer soll denn darin bitte gut aussehen? Interessant ist eigentlich nur der Nebenjob der Studenten in Cambridge. Die gondeln nämlich Touristen durch die Kanäle die an den Colleges vorbei führen und verdienen damit nettes Geld. 12 Pfund pro Tourist für eine Stunde gondeln. Ich glaub ich schipper auch mal Touristen über den See :)
Da es in Cambridge jetzt nicht so viel zu sehen gab, oder alles Eintritt gekostet hätte habe ich recht früh die Heimreise wieder angetreten. Ich war noch mit einem Kollegen meines Onkels zum Theater verabredet. Wir haben uns "Waiting for Godot" von Samuel Beckett angeschaut mit Ian McKellen in der Hauptrolle. Die Inszenierung war super, das Stück an sich ist ja eher ein wenig... seltsam. Aber lustig wars trotzdem. Der Cast versteht halt was von seinem Handwerk.
Samstags hab ich dann, währen meine Hausarbeit Korrekturgelesen wollte, die Gelegenheit genutzt mir noch die National Gallery anzuschauen. Ich war überrascht festzustellen das da tatsächlich mein Lieblingsbild von Botticelli hängt: Mars e Venere.Die Geschichte hinter dem Bild ist folgende: Mars, der Gott des Krieges, und Venus, Göttin der Liebe waren ein heimliches Liebespaar. Man sieht auf dem Bild beide nachdem sie Spaß miteinander hatten. Mars schläft tief und fest während Venus ihn betrachtet. Man achte darauf das Venus voll bekleidet ist während Mars nicht wirklich etwas anhat. Die Satyrn im Hintergrund spielen mit seiner Rüstung, die Venus Mann Hephaistos für ihn angefertigt hat. Nichtmal der Satyr mit dem Horn kann ihn wecken. Die Message hinter dem Bild ist, dass Liebe sogar den Krieg besiegen kann. Schön :)
Sonst hängen da auch noch sehr schöne Bilder. Manchmal war ich den Tränen nah, so schön waren die Bilder. Unglaublich das Menschen so etwas schaffen könnten.
Nachdem ich dann noch ein paar Stunden korrigiert hatte war ich noch mit Linus und Andrew was trinken. Schwule Männer sind einfach eine wunderbar angenehme Gesellschaft. Und die beiden sind einfach total lieb. Wir sehen und nächsten Montag wahrscheinlich in Konstanz wieder wenn die beiden Linus Eltern in Radolfzell besuchen gehen.
Sonst hab ich nicht mehr viel gemacht außer zu korrigieren, zu schlafen und zu essen. So viel dazu...
Das wars dann auch schon
Eure Jennifer
PS: Ich muss die Bilder leider nachreichen, blogger spinnt grade.

Mittwoch, 24. März 2010

Bilder

Hier noch ein Bildnachtrag zum Wochenende, damit man sieht wieviel Spaß wir hatten.
von Links: Sarah, Paul, Lise, Veronika, Ich, Matthieu

The Red Sisters.

nochmal v.L.: Lise, Paul, Sarah, Matthieu, Ich, Veronika
Sind wir nich hübsch?
Und hier noch das erste Frühlingsbild. Leider hab ich meine Kamera nie dabei wenns schöne Blumen zum fotografieren gibt. Aber in Kew blüht alles.

Dienstag, 23. März 2010

Internationales Wochenende

Hallo ihr Lieben,
so jetzt komm ich auch endlich mal dazu euch von meinem Wochenende mit meinen Freunden aus Frankreich und Italien zu erzählen. Die Frenchies und Veronika habe ich in Irland kennengelernt während dem Auslandssemester und wir verstehen uns auch nachdem wir uns jetzt 2 Jahre nicht gesehen hatten immernoch glänzend. Danke Facebook :). Lustigerweise war es genau vor 2 Jahren gewesen das wir uns das letzte mal gesehen hatten. Das war zwar nicht geplant, aber es hat super gepasst. Und es war einfach nur toll.Im laufe des Samstagmorgens trudelten die Frenchies immer Pärchenweise ein, nachdem Veronika die Nacht vorher schon angereist war. Perfekt war natürlich das alle hier im Wynfried House untergebracht waren. Machte die Koordination einfacher. Den Samstagnachmittag haben wir dann im Vicotria and Alber Museum verbracht, das grade im Januar seine neue Medieval und Renaissance Halls eröffnet hat. Ich hab schon lange kein so ein schönes Museum mehr gesehen. Alleine wie die Statuen im Raum plaziert wurden ist sehenswert. Es gibt zum Beispiel eine Statue von Narcissus die so vor einem Brunnen plaziert ist, dass es aussieht als würde Narcissus tatsächlich sein Spiegelbild bewundern. Hier ein Bild von oben auf den Raum in dem die Statue steht. Falls ihrs nach London schafft und nicht viel Zeit habt, sparrt euch das von Touristen überrannte British Museum und schaut euch das Viktoria and Albert an. Viel besser!
Danach haben wir einen Spaziergang durch den Hyde Park gemacht und uns zum Rugby schauen einen Pub gesucht. Die die meinen Blog von Irland gelesen haben wissen ja, dass ich Rugby liebe und es total schade finde das man das in Deutschland nicht mal übertragt. Das sind wenigstens noch richtige Männer die da Spielen und nich so Fußballluschen wie Christiano Ronaldo der nichtmal dreckig wird beim spielen. Frankreich hat gegen England gewonnen by the way. Obwohl England anfang des Spiels einen Wahnsinns Touchdown hatte. War sehr sehenswert. Leider fehlt ihnen noch etwas die Nerven um so knappe Spiele zu gewinnen, also haben sie 12-10 verloren.
Sonntags waren wir dann erstmal stundenlang auf dem Camden Market in Camden Town London. Das ist einer meiner Lieblingsstadteile von London. Hier leben alle Randgruppen (Punks, Emos und andre komisch gestalten) friedlich nebeneinander. Wahrscheinlich wegen dem ganzen Dope das geraucht wird ;). Bekannt ist Camden auch für seine besonders Fantasievollen Häuserfronten. Und man kann dort günstig Dinge kaufen die man sonst nirgendwo bekommt. Natürlich muss man da auch was kaufen ;) ich verrat aber nicht was ich alles gekauft hab. Sonst krieg ich wieder haue...Camden ist übrigens auch besonders schön weil dort der Kanal durch läuft. man kann da im Sommer auch Bootstouren machen. Es ist also gleichzeitig idylisch und verrückt da, was für eine perfekte Mischung. Das Gruppenbild aus Camden reiche ich noch nach, das hab ich noch nicht.
Danach waren wir im National Geographic Cafe den besten Käsekuchen der Stadt essen. Das ist in der Regents Street wo auch der Hamleys ist, das ist so ein riesiges Kinderspielzeugkaufhaus. Gibts seit 250 Jahren. Unglaublich eigentlich. Ein Relikt aus alten Zeiten. Selten so was zu sehen.
Danach waren wir noch schön indisch essen hier um die Ecke.
Das ist übrigens Veronika, meine lang verlorene Zwillingsschwester ;) oder the red twins wie die Frenchies uns getauft haben :D. Montags musste ich arbeiten während die andren sich noch die Hauptsehenswürdigkeiten wie Tower und Buckingham Palace angeschaut haben. Wir haben aber nochmal zusammen mittag gegessen bei Mary Warden wo es tolles vegetarisches Essen für 3 Pfund gibt.
Die Frenchies sind dann schon wieder mit dem Eurostar zurück gedüst während Veronika und ich noch einen abend im Kino genossen haben. Wir haben uns The Bounty Hunter mit Gerard Butler und Jennifer Aniston angeschaut. Keine Ahnung wie der auf Deutsch heißt, aber er war einfach klasse. So eine lustige Komödie hab ich schon lange nicht mehr gesehen. Ob sie auf Deutsch aber auch so lustig ist ist natürlich fraglich.
Leider sind jetzt alle wieder weg und das war jetzt mein letzter Besuch hier. Aber es war toll und wir haben ausgemacht uns spätestens in zehn Jahren wieder in London zu treffen, dann können wir unsren Kinder Spielzeug bei Hamley's kaufen ;)
LG
Eure Jennifer

PS: Hier ein Beispiel, dass sogar die am schlechtesten bewertete Touristenattraktion Londons, Picaddily Circus, gut aussehen kann ;)

Live aus den National Archives

Hallo Ihr lieben,
ich befinde mich grade in den National Archives in Kew und warte mal wieder darauf das mir ein Dokument geliefert wird, was bis zu einer Stunde dauern kann. Also habe ich Zeit euch ein wenig ueber die Archives zu erzaehlen.
Die National Archives in Kew sind die offiziellen Staatsarchive von Grossbritanien (Ja mir is klar das man das mit scharfem S schreibt, geht hier aber nicht). Hier werden 5 % der oeffentlichen Dokumente fuer spaetere Generationen aufbewahrt, von denen man denkt, das sie spaeter fuer Forschungszwecke wichtig sein koennten.
270,000,000 sind ueber Regierungsseiten Britanniens einsehbar, 11,000,000 Dokumente sind im Katalog verzeichnet.
Die Leute hier sind im allgemeinen netter als die in der British Library und nicht so gestresst, aber dafuer sind die Taschenkontrollen noch haerter wenn man in die Forschungsraeume will. Ich hatte aus versehen noch ein Infoblatt der Wiener Library in meiner durchsichtigen Plastiktuete, das musste ich ins Schliessfach bringen, das darf man nicht mit rein nehmen. Fragt imch jetzt nicht warum genau man die nicht mit rein nehmen darf.
Heute abend mach ich noch einen grossen Blogeintrag ueber das tolle Wochenende mit den Freunden aus verschiedenen Laendern die ich in Cork kennen gelernt habe.
LG
Eure Jennifer

Donnerstag, 18. März 2010

Halbzeit

So meine Lieben,
gestern war Halbzeit in meinem Aufenthalt hier, und zur feier des Tages gab es eine Führung durch die British Library, wo man dann so Dinge erfährt wie: Jeder Stuhl in der British Library hat 700 Pfund gekostet. Alleine der Humanities 1 Reading Room hat 500 Stühle. Jetzt könnt ihr mal rechnen wieviel Geld alleine die Stühle in diesem Raum gekostet haben. Kein Wunder das es über 10 Jahre gedauert hat die British Library zu bauen und das der dritte Teil aus Geldmangel abgesagt wurde. Evtl. gibt es aber bald einen Anbau für Onlinemedien. Die British Library besitzt übrigens ca. 171 Mio. Bücher. Jeden Arbeitstag kommen 8000 neue dazu. Unglaublich einfach. Sehr beeindruckend. Erklärt aber auch warum der Suchkatalog so unübersichtlich ist. Man findet eigentlich nix, außer man weiß 100 % was man sucht.
Gestern abend war ich dann noch ein bisschen mit Linus und einem italienischen Kollegen St. Patricks Day feiern. Es waren wahre Menschenmassen unterwegs und man musste für ein Pint eine halbe Stunde mindestens anstehen. Nach dem Pint gabs dann auch was zu essen bei Whetherspoons. Das ist wohl die größte Pubkette hier. Ist ein wenig wie ein American Diner nur in Englisch. Da haben wir dann auch gesehen wie Stuttgart von Barcelona eins auf die Nuss gekriegt hat. Ich war ja eh für Barcelona :D ...
Am Freitag bekomme ich morgen noch eine Führung durch die Wiener Library. Abends kommt dann Veronika an und die Frenchies kommen am Samstag. Freu mich schon alle wieder zu sehen. Nächste Woche hab ich zwei Freie Tage um an meiner Hausarbeit zu arbeiten (naja, sie is ja schon halb fertig), einen davon werd ich nach Cambridge fahren um Herrn Osterhammel meine Hausarbeit zu geben, da er da eine Diskussion mit Bayly über ihre Ansätze der Globalgeschichte hat. Die beiden wird man so schnell nich mehr in einem Raum sehen, das konnte ich mir nicht entgehen lassen.
Das wars auch schon.
Eure Jennifer

Dienstag, 16. März 2010

In den Heiligen Hallen der Bücher


Ein kurzer Einwurf in der Mittagspause. Diese Woche befinde ich mich in der British Library in London, deren Slogan schon viel aussagt: The Worlds Knowledge.
Hier gibt es einzigartige Manuskripte und große Quellenvorräte. Aber es gibt auch besonders wachsames, vorsichtiges, grummeliges Personal. Das sie einem, wenn man mal ein Buch selbst kopieren darf (jeweils nur eine Seite, niemals zwei auf einmal), nicht noch sagen, dass man dem Buch nicht weh tun darf ist echt alles. Man darf auch nichts essbares, trinkbares oder sonstige Waffen gegen Bücher mitnehmen. Es sind nur Bleistifte erlaubt um sich notizen zu machen.
Kopien, wenn man sie selbst macht, kosten 20 pence, wenn man sie nicht selber machen darf 59 pence pro Seite. Teurer Spaß. Die Gänge werden ständig von Mitarbeiterinnen patroliert. Ein bisschen wie ein Gefängniss mit Büchern. Aber irgendwie surreal. Man befindet sich in einem Raum mit unglaublich wertvollen Büchern und ist priveligiert sie zu lesen. Zutritt bekommt man hier nämlich nur wenn man ein Schreiben hat, dass einem den Zutritt erlaubt, also das sagt, dass man da rein muss/darf. Morgen bekomme ich noch eine Sonderführung durch die Library. Bin ja mal sehr gespannt :).
Auf bald
Jennifer
PS: Bilder sind diesmal nicht von mir, darf man hier drin nämlich auch nicht machen. Man könnte ja mit dem Blitz den Büchern weh tun ;)